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Foto: DB AG/Daniel Saarbourg

Vergangenheit und Zukunft an einem Ort

Das gefundene Lokrad

Bestückt mit Drahtbürste, Hochdruckreiniger und Sandstrahler machen sich Kubilay Balci, Omar Chiyar, Mustafa Öztürk und André Rode ans Werk, das alte Lok-Rad wieder auf Hochglanz zu bringen. Die vier sind Auszubildende zum Mechatroniker im zweiten Lehrjahr im Werk Dortmund-Spähenfelde.

„Nachdem das Rad gefunden worden war, kam die Anfrage vom Projektteam „Neubau ICE-Werk Dortmund-Hafen“, ob wir es wieder aufbereiten können“, erzählt Mustafa Öztürk. „Wir waren sofort Feuer und Flamme. Schließlich bekommt man so ein altes Schätzchen nicht alle Tage zu sehen“. Zunächst musste das tonnenschwere Fragment jedoch die rund zwei Kilometer vom Fundort zum Werk Spähenfelde transportiert werden. „Das haben die Kollegen von der Instandhaltung und der Materialwirtschaft übernommen“, so André Rode. „Wir sind nun dabei, das Rad erst einmal zu säubern, um den Zustand besser sehen zu können. Danach bereiten wir es wieder so auf, dass es möglichst originalgetreu aussieht.“

Platziert auf einem Stück Schiene soll das Lok-Rad dann im neuen ICE-Werk Dortmund-Hafen einen besonderen Platz bekommen. „Da das noch etwas dauert, werden wir es erst einmal hier im Werk-Spähenfelde an einem geeigneten Ort aufstellen“, berichtet Mustafa Öztürk.

Recherchen zum Fundstück abgeschlossen

Bereits im Jahr 1870 befand sich auf dem Gelände des zukünftigen ICE-Werkes Dortmund-Hafen der erste Rangierbahnhof, der über die Jahrhunderte hinweg immer wieder umgebaut wurde. Um herauszufinden um was für eine Baureihe es sich bei dem halben Lok-Rad handelt, hat das Projektteam Kontakt mit den Eisenbahnfreunden Dortmund aufgenommen.

Schnell war für die Eisenbahnfreunde klar, dass es sich bei dem Rad um ein Treibrad einer Lok mit der Bezeichnung G4.2 Cn2v handelt und das Baujahr der Lokomotive zwischen 1897 und 1903 liegt - eine echte Rarität! Auch über die mögliche Ursache, die den Radbruch verursacht hat, konnten die Eisenbahnfreunde Licht ins Dunkel bringen: eine Entgleisung. Dazu kann es eigentlich nur durch eine "unzeitige" Weichenbedienung des Stellwerkspersonals während der Zug-, oder Rangierfahrt gekommen sein. Die Lok entgleiste, kippte um und das Treibrad brach. Die Lok wurde geborgen, das gebrochene Rad blieb liegen und so für die Nachwelt erhalten.

Damit verabschieden wir uns für dieses Jahr und wünschen Ihnen allen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches nächstes Jahr!

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