Unter der Erde auf dem ehemaligen Güterbahnhof sind nicht nur jede Menge Reste alter Mauerwerke zu finden, sondern auch Abwasserschächte, die nun im Rahmen der Sondierungsarbeiten untersucht worden. Schließlich muss geprüft werden, ob die Kanalschächte noch angeschlossen sind, wo sie langführen und welcher Nachbar gegebenenfalls sogar noch daran hängt.

Gewappnet mit Kamera und einem 505 Meter langen Kabel, hat die Bochumer Firma BRAUCO die Schächte genau unter die Lupe genommen.

Ist die Kamera positioniert, fährt TV-Inspekteur Timo Finke Meter für Meter und mit viel Fingerspitzengefühl durch den Schacht. „Damit man alles sehen kann, ist es wichtig langsam zu fahren. Außerdem sind die Schächte meist sehr unwegsam, da heißt es, besonders vorsichtig fahren, damit die Kamera sich nicht fest fährt oder sogar umkippt“, erklärt der 29-jährige.

Timo Finke arbeitet seit 4 Jahren als TV-Inspekteur bei BRAUCO. Seitdem hat er etliche Kamerabefahrungen auf vielen verschiedenen Baustellen gemacht und die ein oder andere skurrile Entdeckung gemacht: „Bei einer Befahrung war der Kanal durch einen Kaffeevollautomaten verstopft. Außerdem lagen auch noch Seifenspender und andere Haushaltsgegenstände, wie Messer, Gabel und Löffel in diesem Kanal.“

Die Schächte unter dem Gelände an der Westfaliastraße halten keine besonderen Überraschungen bereit, sind jedoch mit Wurzeln übersät oder stark verschmutzt. Um hier durchzukommen, müssen die Kollegen von Timo Finke ran. Sie entfernen die Wurzeln und spülen die Kanäle mit 200 Bar Wasserdruck frei. Gut zu wissen: Dabei wird das verwendete Wasser hinterher wieder aufgesaugt und kann so für den nächsten Spülgang erneut genutzt werden.

Fazit der Kamerabefahrung: Die untersuchten Schächte werden nicht mehr genutzt. Sie haben ihren Dienst getan und können im Rahmen der Bauarbeiten verfüllt werden. Lediglich ein Schacht muss noch einmal untersucht werden. Hier ist jedoch die Abstimmung mit einer der ansässigen Firmen erforderlich.