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Foto: DB AG/Daniel Saarbourg

Der Deutschlandtakt und was er mit dem ICE-Werk zu tun hat

„Öfter. Schneller. Überall.“ – das verspricht der Deutschlandtakt und will einen abgestimmten Zugfahrplan im Personen- und Güterverkehr für ganz Deutschland auf den Weg bringen. Dabei sollen wichtige Bahnhöfe in einem festen Takt miteinander verbunden werden. Durch attraktive Fahrzeiten, abgestimmte Umstiege und ein verlässliches Angebot soll das Bahnfahren im ganzen Land deutlich besser werden.

Alle 30 Minuten soll künftig ein ICE zwischen wichtigen Bahnhöfen fahren.

Die Einführung eines Deutschlandtaktes ist bereits seit mehr als zehn Jahren erklärtes Ziel der deutschen Bundesregierung. Auch im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP ist er als elementares Ziel der Verkehrspolitik verankert. Der Deutschlandtakt soll in der angestrebten Verkehrswende die Weichen stellen hin zu einer klimafreundlichen Mobilität. Die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs soll dadurch im Vergleich zum Flug- oder Autoverkehr an Attraktivität gewinnen. Zentrales Element des Deutschlandtaktes ist die Verbindung wichtiger Bahnhöfe durch Fernverkehrsverbindungen im 30-Minuten-Takt. Der Regionalverkehr wird auf die halbstündliche Taktung in den Knotenbahnhöfen ausgerichtet und sichert so auch die flächendeckende Mobilität in ländlichen Regionen.

Damit der Deutschlandtakt Wirklichkeit werden kann, sind in den kommenden Jahren an vielen Stellen im System Eisenbahn enorme Anstrengungen erforderlich: Beispielsweise müssen Bahnstrecken aus- oder neugebaut werden, der Bahnverkehr digitalisiert, Bahnhöfe angepasst und zusätzliches Personal eingestellt werden. Ein zentraler Baustein für die Realisierung des Deutschlandtaktes ist die Anschaffung zusätzlicher Züge. Nur so kann eines der zentralen Ziele – die Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr bis 2030 zu verdoppeln – erreicht werden. Aber nicht nur der Schienenpersonenverkehr wird vom Deutschlandtakt profitieren, sondern auch der Schienengüterverkehr. Denn Personen- und Güterverkehr sind innerhalb des Deutschlandtakts gleichberechtigt. Deshalb ist der Deutschlandtakt so geplant, dass Transportkapazität, Schnelligkeit und Flexibilität des Güterverkehrs auch zu attraktiven Fahrzeiten gesteigert werden.

 

Was bedeutet integrierter Taktfahrplan?

Mit der Einführung eines integralen Taktfahrplans im Personenverkehr passen alle Zugverbindungen künftig wie ein Uhrwerk zusammen. Dafür werden die größten deutschen Städte durch regelmäßige Personenfernverkehrszüge verbunden – und das alle 30 Minuten verlässlich zur selben Zeit. Der Regionalverkehr wird auf die halbstündliche Taktung in den Knotenbahnhöfen ausgerichtet.

Was bringt der Deutschlandtakt?

Der Deutschlandtakt macht die Bahn zum Verkehrsmittel der Zukunft – dank abgestimmter, verlässlicher Verbindungen im Nah-, Fern- und Güterverkehr. Mit dem Deutschlandtakt kommen alle einfacher, bequemer und schneller ans Ziel. Möglich macht das ein abgestimmter Zielfahrplan. Bahnfahrende dürfen sich auf kürzere Reisezeiten und optimale Anschlüsse freuen. Durch die gleichberechtigte Einplanung des Schienengüterverkehrs im Zielfahrplan können außerdem die Transportkapazität, Schnelligkeit und Flexibilität des Güterverkehrs gesteigert werden.

Ziel des Deutschlandtakts ist es, bis 2030 doppelt so viele Fahrgäste wie heute sicher und umweltfreundlich an ihr Ziel zu bringen sowie den Marktanteil des Schienengüterverkehrs auf mindestens 25 Prozent zu steigern.

Wer steht hinter dem Deutschlandtakt?

Um die Verkehrswende voranzutreiben, wurde durch das Bundesverkehrsministerium das „Zukunftsbündnis Schiene“ ins Leben gerufen – ein europaweit bisher einmaliger Zusammenschluss aus Politik, Wirtschaft und Verbänden. Beteiligt sind unter anderem die Allianz pro Schiene, die Bundesländer, das Bundesverkehrsministerium, die DB AG, Flixtrain, die Gewerkschaft der Lokomotivführer Deutschlands, der Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Wie wird der Deutschlandtakt umgesetzt?

Zur Umsetzung des Deutschlandtaktes sind in den kommenden Jahren an vielen verschiedenen Stellen kleine und große Maßnahmen erforderlich. Angesichts der Größe dieser Aufgabe erfolgt die Umsetzung stufenweise. So ermöglicht der Zielfahrplan eine vorausschauende Infrastrukturplanung und damit den stufenweisen Ausbau des Streckennetzes in zielgerichteten, einzelnen Etappen. Aber auch weitere Akteure arbeiten an der Umsetzung, beispielsweise die DB Fernverkehr AG durch den Ausbau der ICE-Flotte oder Verkehrsverbünde wie der VGN.

Ist eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen mit dem Deutschlandtakt wirklich möglich?

Ja, dies wurde von unabhängigen Gutachtern bestätigt. Mehr erfahren Sie hier.

Wie sich DB Fernverkehr auf den Deutschlandtakt vorbereitet

Um die Ziele des Deutschlandtakts hinsichtlich der Fahrgastzahlen zu realisieren, beschafft die DB Fernverkehr Fahrzeuge, baut Werke und stellt Mitarbeitende ein. So macht sie die neuen Angebote und damit den Deutschlandtakt für die Kunden schon jetzt spürbar.

  • Mehr Angebot als je zuvor: Die Angebotsoffensive der DB Fernverkehr läuft schon unter Volldampf. Mit neuen Sprinterverkehren zwischen Metropolen (bspw. München–Berlin), neuen IC-Linien in den Regionen sowie neuen und mehr internationalen Zügen (bspw. nach Wien/Graz). Die Züge der DB Fernverkehr legen bereits jetzt fast 150 Millionen Kilometer jährlich zurück – so viel wie nie zuvor.
  • Mehr als 8 Milliarden Euro für neue Züge: Aktuell stößt alle drei Wochen ein neuer ICE4 zur Flotte der DB Fernverkehr dazu. Hinzu kommen neue IC2-Züge. Neue ECx-Züge mit erstmals ebenerdigem, barrierefreiem Zustieg in den Zug sowie neue 300km/h schnelle Hochgeschwindigkeitszüge ICE3neo sind bei den Herstellern bereits bestellt.
  • Mehr als 1,5 Milliarden Euro Investitionen in die Werke: Um auch in Zukunft die Flotte zuverlässig betreiben zu können, erneuert DB Fernverkehr in den nächsten zehn Jahren zahlreiche Bestandswerke und führt neue Technologien ein. Außerdem werden Abstellmöglichkeiten für die Züge vergrößert und zusätzliche neue Standorte geschaffen.
  • Mehr Mitarbeitende im Fernverkehr: Mit den Investitionen gehen tausende neue Arbeitsplätze einher, insbesondere: Technikerinnen und Techniker, Ingenieurinnen und Ingenieure, Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer sowie Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter. Auch die Bereiche Service, Verkehrsplanung und Disposition werden davon profitieren. Allein seit 2015 wuchs DB Fernverkehr um 3.000 Mitarbeitende.

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Was der Deutschlandtakt mit dem neuen ICE-Werk in Dortmund zu tun hat

Die Vergrößerung der ICE-Flotte ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine Umsetzung des Deutschlandtaktes. Um zukünftig rund 600 Züge betreiben zu können, muss die DB ihre Kapazitäten für Reparaturen, Wartungen und Reinigung erheblich ausbauen. Dortmund ist bereits heute ein zentraler Bahnknotenpunkt, an dem viele wichtige Linien verlaufen. Für die Züge, die in Dortmund beginnen und enden, müssen daher auch zukünftig ausreichend Kapazitäten zur Instandhaltung bereitstehen – was den Bau eines zusätzlichen ICE-Werks, ergänzend zum bestehenden Werk in Dortmund-Spähenfelde, unabdingbar macht. Das neue ICE-Werk am Dortmunder Hafen leistet somit einen großen Beitrag zum Deutschlandtakt und damit zu einer klimafreundlichen und attraktiven Mobilität im ganzen Land.

Noch mehr erfahren zum Deutschlandtakt: www.deutschlandtakt.de

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