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Foto: DB AG/Daniel Saarbourg

Das grüne ICE-Werk Köln-Nippes: Vorbild für das nächste ICE-Werk in NRW

Die Werkstatthalle des ICE- Werkes Köln- Nippes

„Grün und umweltfreundlich - unter diesen Kriterien wurde das ICE-Instandhaltungswerk in Köln gebaut'', erzählt Diana Riessland, die seit Anfang des Jahres Leiterin der Werke Köln-Nippes und Köln Betriebsbahnhof ist. “Und jetzt kopieren wir quasi das Kölner ICE-Werk und bauen es mit ein paar Optimierungen in Dortmund nach”, erklärt Guido Göldner, Leiter des bestehenden Werkes Dortmund-Spähenfelde und Bauherr für das neue ICE-Werk Dortmund-Hafen. 2027 soll das neue Werk als das jüngste Mitglied in der Familie der europaweit modernsten, CO2-neutralen Bahnwerke in Betrieb gehen.

Die Deutsche Bahn betreibt nicht nur eines der umweltfreundlichsten Fortbewegungsmittel, sondern wird bis 2040 in allen Bereichen CO2-neutral, auch bei den Instandhaltungswerken der Fernverkehrsflotte. Die aktuelle Relevanz wird durch die Energiekrise umso deutlicher. „Zurzeit gehen die Energiepreise durch die Decke, mit unserem grünen Werk können wir viel sparen", merkt Diana Riessland an.

Die Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf dem Dach des ICE-Werks in Köln-Nippes

Grüne Baumaßnahmen

Beim Bau des Kölner ICE-Werks wurde auf erneuerbare Energien wie Geothermie, Photovoltaik und Solarthermie gesetzt. Das bewährte Konzept soll auch in Dortmund zum Einsatz kommen. 1.200 Photovoltaik-Module befinden sich auf der ca. 20.000 Quadratmeter großen Dachfläche des ICE-Werks in Köln-Nippes und versorgen es zusätzlich mit Strom, während Solarkollektoren Warmwasser für das gesamte Werk erzeugen. Mit Geothermie wird eine Ersparnis von 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr erreicht. Neben dem Thema Energie spart das Werk auch Wasser, indem zum Beispiel das in der Außenreinigungsanlage eingesetzte Wasser recycelt und im Kreislauf geführt wird.

Zusätzlich zu den großen Anlagen spart das ICE-Werk in Köln-Nippes auch durch Tageslichtnutzung Strom. „Das werden wir in Dortmund-Hafen genauso umsetzen”, erzählt Guido Göldner. Seine Kölner Kollegin Diana Riessland fügt hinzu: „Früher waren große Werkstatthallen meist fensterlos und nur mit künstlicher Beleuchtung ausgestattet. Das hat eine Menge Strom verbraucht und war auch für das Gemüt der Mitarbeitenden bedrückend.” Die heutige Fassade des “Grünen Werks” besteht aus Polycarbonat-Paneelen, die besonders lichtdurchlässig sind. Vervollständigt wird das energiesparende Beleuchtungskonzept durch LED-Lampen, die intelligent gesteuert sind. „Dringt viel Tageslicht in die Halle, sind sie gedimmt, bei wenig Tageslicht leuchten sie heller”, legt die Leiterin des Kölner ICE-Werks dar.

Die Polycarbonat-Paneele lassen das Tageslicht gut durch

Das ICE-Werk in Köln-Nippes übernimmt eine Vorreiterrolle für alle folgenden Instandhaltungswerke, so auch für das ICE-Werk Dortmund-Hafen. „Das ICE-Werk in Köln hat uns gezeigt, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Deshalb werden wir ein paar Kleinigkeiten anders machen”, sagt Guido Göldner. Die Werkstatthalle des neuen ICE-Werks Dortmund-Hafen wird dreißig Meter länger sein als die in Köln-Nippes. Diana Riessland erklärt: „Wir haben recht schnell gemerkt, dass die 450 Meter unserer Halle etwas knapp bemessen sind.” Zusätzlich bekommt das ICE-Werk Dortmund-Hafen eine Dachbegrünung und wird so noch ein bisschen grüner als das in Köln. Allgemein wird versucht, vor, während und nach dem Bau möglichst nachhaltig zu sein, beispielsweise mit einer Schotter-Recycling-Anlage. Außerdem soll eine ÖPNV-Anbindung den Mitarbeitenden eine umweltfreundliche Anreise zur Arbeit ermöglichen.

Auch das Bestandswerk Dortmund-Spähenfelde wird immer ressourcenschonender. „Bei unserer Materialwirtschaft haben wir 1.200 Quadratmeter Dachfläche begrünt. Darüber hinaus haben wir überall da, wo es möglich war, intelligente Beleuchtungs- und Bewegungssteuerung eingebaut. Außerdem planen auch wir eine Photovoltaikanlage“, so Guido Göldner. „Damit soll der bestehende Parkplatz überdacht und etwa 12,6 Prozent des Eigenbedarfs an Energie des gesamten Werkes abgedeckt werden.“ Mit dem neuen Werk in Dortmund-Hafen wird außerdem die Region gestärkt, denn es werden bis zu 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die vielen zusätzliche Fachkräfte werden bereits nach und nach eingestellt.

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