Aktuelles
Eingenistet
Man sollte meinen, dass Oberleitungsmaste nicht die erste Wahl für ein neues zu Hause sind. Turmfalken scheinen allerdings nicht dem Mainstream zu folgen und haben sich kurzerhand ein Nest in einem unserer alten Oberleitungsmaste gebaut. Auch die daneben stattfindenden Arbeiten haben sie nicht gestört, sodass das Pärchen nicht lange allein blieb. Insgesamt 5 Eier konnten wir im Nest zählen, um die sich die Altvögel liebevoll gekümmert haben. Mittlerweile ist das Nest leer und der Mast konnte zurückgebaut werden.
Wissens-Hack Nr. 1:
Turmfalken brüten etwa 29 Tage lang. Nachdem die Jungen geschlüpft sind, werden sie gut vier Wochen lang gefüttert. Wenn sie das Nest verlassen haben, werden sie noch weitere vier Wochen von den Eltern begleitet und gefüttert.
Von hoch oben geht es zurück auf den Boden
Hier trifft man auf emsige Mitbewohner, die es sich am Gleisbett gemütlich gemacht haben – Waldameisen. „In unserem Fall handelt es sich zum Glück um eine nicht geschützte Waldameisenart, sondern um die Rotrückige Sklavenameise, die ziemlich häufig ist und einen trockenen, kargen Lebensraum bevorzugt“, berichtet Barbara Timmerkamp. Bestimmt wurde die Art durch einen unabhängigen Ameisenexperten.
Wissens-Hack Nr. 2:
Manche Ameisenköniginnen müssen zur Staatsgründung Sklaven rekrutieren, sonst würden sie und ihre Brut verhungern. Ihre "Sklaven" holen sich diese Ameisen auf Raubzügen, zu denen sie regelmäßig ausschwärmen. Ist die Kolonie zu groß geworden, besorgen die Sklavenarbeiterinnen den Umzug. Zuerst kundschaften sie einen neuen Wohnort aus und schleppen dann den gesamten Hofstaat (die Königin sowie die Arbeiterinnen ihrer Beherrscher samt deren Eiern, Larven und Puppen) dorthin.
Im Tierreich geht es zuweilen ganz schön martialisch zu.
Da sich das Gelände bis zur Fertigstellung des neuen ICE-Werkes immer wieder verändern wird und damit attraktiv für viele verschiedene Tierarten ist, wird das Projekt bis zum Bauzeitende von einer Umweltfachlichen Bauüberwachung begleitet, um rechtzeitig artenschutzrelevante Tiere oder Pflanzen schützen zu können bzw. Maßnahmen zu ergreifen, dass die Fläche gar nicht erst besiedelt wird.
Sie haben Fragen?
Nutzen Sie gerne unser Kontaktformular und schreiben uns.