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Foto: DB AG/Daniel Saarbourg

Kampfmittelsondierung in zehn Metern Tiefe

Auch wenn der Zweite Weltkrieg mehr als 80 Jahre zurückliegt: Seine Spuren sind immer noch sichtbar. So etwa beim Bauen. Jährlich müssen in Deutschland circa 5.000 Bomben geräumt werden. Für Bauvorhaben wie den Neubau eines ICE-Werks stellt dies ein großes Risiko dar, dem mit viel Untersuchungsaufwand beigekommen wird.

Mit Beginn der ersten vorbereitenden Maßnahmen wurde das Gelände an der Westfaliastraße in zwei Sondierungsphasen mittels Georadarmessung untersucht. Glücklicherweise brachten diese keine verdächtigen Funde hervor.

Grundsätzlich geht eine Kampfmittelsondierung etwa vier bis sechs Meter tief. An einigen Stellen muss jedoch genauer, beziehungsweise tiefer hingeschaut werden. So zum Beispiel im Bereich der neuen Oberleitungsmasten entlang der Strecke 2650 Köln – Hamm. „Hier werden beim Bau der Oberleitungsmasten Rammarbeiten durchgeführt, die tief ins Erdreich gehen. Da ist eine tiefergehende Untersuchung unerlässlich“, erklärt Paul Schachmatow, Teilprojektleiter Oberleitungsanlagen.

10 Meter tief gebohrt

Während einer Sperrpause der Strecke 2650 Köln - Hamm wurden in Summe 145 Verdachtspunkte untersucht. Zum Einsatz kam dabei ein Zweiwegebagger, der mit einer Bohrschnecke acht bis zehn Meter tiefe Löcher bohrt. Die Verdachtspunkte wurden anschließend mit einer Sonde untersucht, die in die Bohrlöcher eingelassen wurde und mittels Elektromagnetik unterirdisch nach den Blindgängern suchte. Die Elektromagnetik ist ein Induktionsverfahren, mit dem elektrisch leitfähige Körper und damit die Metallkörper von Kampfmitteln im Untergrund detektiert werden. Es werden somit alle Arten von Metallen erfasst. Nach absolvierter Prüfung wurden die Bohrlöcher wieder verfüllt. „Bei fast allen Punkten konnte Entwarnung gegeben werden. Lediglich zwei Stellen konnten nicht genau ausgewertet werden. Diese werden im späteren Verlauf noch einmal genauer untersucht werden müssen“, sagt Paul Schachmatow.

Im Verlauf der verschiedenen Projektphasen wird das 25 Hektar große Gelände also schichtweise immer wieder auf Kampfmittel untersucht. Bis zum endgültigen Nachweis der Kampfmittelfreiheit ist es daher noch ein Weg.

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